Hanns A. Brütsch, Architekt BSA/SIA
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Monographie von Heinz Horat


Neuerscheinung (Pressetexte):

Hanns Anton Brütsch, Architekt BSA SIA

Eine Monographie von Heinz Horat

Herausgeber: Ruedi Zai und Bauforum Zug.
Verlag und Druck: Kalt Medien AG, Zug.
Gestaltung: Regula Meier und Benni Weiss, Zug.
Preis Fr. 59.-.
Erscheinungstermin Mai 2021.
Format 18x30 cm, broschiert, 204 Seiten, über 350 Abbildungen.
ISBN 978-3-85761-336-4.

Kontakt: Ruedi Zai, dipl. Arch. ETH
Höhenweg 5, 6300 Zug, 041 710 46 20,
079 208 88 28, ruedi.zai@archzai.com

Inhalt:
- Biographie
- Kirchen
- Spitäler und Kurhäuser
- Schulen und Heime
- Einfamilienhäuser
- Hochhäuser, Wohn- und Geschäftshäuser
- Stadtplanung
- Neugestaltungen und Renovationen
- Die Zusammenarbeit mit Künstlern

- Der Werkkatalog mit 75 Objekten
- Wissenschaftlicher Apparat


Abstract:
Hanns Anton Brütsch (1916–1997) war einer der wichtigsten Zuger Architekten
und schweizweit bekannt als ein innovativer Kirchenbauer. Sein Schlüsselwerk
ist die 1953–1956 errichtete Kirche Bruder Klaus in Oberwil, Zug. Hier schuf
er einen Raum, der die Gemeinschaft von Priester und Volk ins Zentrum
rückte, zehn Jahre bevor das 2. Vatikanische Konzil diesbezügliche
Beschlüsse fasste. Ebenso ungewöhnlich waren seine städtebaulichen Visionen:
Seine radikalen Pläne zur Belebung der Zuger Altstadt, seine revolutionären
Planungen in der erweiterten Stadt Zug. Vieles wurde nicht ausgeführt, aber
intensiv diskutiert. Vieles konnte gebaut werden und zeugt noch heute von
der geradezu überbordenden Kreativität des Architekten. Zahlreiche seiner
Projekte kommentierte er in der Presse und in Fachpublikationen. Gewandt,
kompetent, sachlich und höflich, aber an Deutlichkeit nichts offen lassend.

Die Monographie porträtiert Hanns Anton Brütsch, dokumentiert seine Werke
und ordnet sie in die schweizerische Architekturszene der zweiten
Jahrhunderthälfte ein.

Der Autor, der Kunsthistoriker Heinz Horat war Denkmalpfleger des Kantons
Zug und anschliessend Direktor des Historischen Museums Luzern. Er hat
zahlreiche Bücher zur Schweizer Kunstgeschichte verfasst.


Detailliertere Angaben:

Einerseits wohnte Hanns A. Brütsch mit seiner Familie in dem eben von ihm im
Landistil errichteten beschaulichen Reihenhäuschen, und gleichzeitig entwarf er
Hochhäuser mit 15 Stockwerken. Er baute gemütliche Schulhäuser in hübsche
Bauerndörfer und dann einen monumentalen Schulcampus auf der grünen Wiese in
Menzingen, der schweizweit seinesgleichen sucht. Sein wichtigster Kollege und
Konkurrent auf dem Platz Zug, Leo Hafner, sagte von ihm: «Seine Bauwerke
signalisieren klare Gesamtkonzepte, Liebe zur grossen Ordnung, auch zur
sachgerechten Detailpflege.»

Hanns A. Brütsch zeichnete sehr gut. Und er schrieb sehr gut. Es gibt viele
Texte, die er anlässlich der Einweihungen von öffentlichen Gebäuden in
Festschriften und Zeitungen publizierte. Es sind nicht die üblichen
Allerweltstexte mit Danksagungen reihum. Man spürt, dass er sich Rechenschaft
geben will. Präzise beschreiben will, was ihn dazu geführt hat, diese und keine
andere architektonische Lösung zu wählen. Auch zählt er häufig auf, was vor Ort
städtebaulich noch zu leisten wäre, um das Quartier oder das Ortsbild
aufzuwerten, nun, da sein Bauwerk vollendet ist.

Etwas ist wohl singulär: Fast alle seine Agenden sind im Privatarchiv Brütsch
erhalten geblieben. Sie erweisen sich als wichtige Quelle. Ab 1939, seit
Kriegsbeginn, erzählen sie von dem, was Hanns A. Brütsch beschäftigt hat. Tag
für Tag. Er kommentierte die Weltpolitik, die ihn immer sehr interessiert hat,
in Wort und Bild. Er zeichnete Szenen – Karikaturen oft – aus dem
Familienleben. Die Freude an einem Wettbewerbserfolg oder an der Einweihung
eines seiner Werke kommt zum Ausdruck. Blitze zucken durch die Seiten, wenn
etwas nicht so funktionierte, wie er es gewollt hatte. Oft winzige Skizzen
zeigen erste Projektideen. Dank ihnen lassen sich gewisse Bauvorhaben auf den
Tag genau datieren, in ihrer Entwicklung nachverfolgen oder gar überhaupt erst
finden.

Diese Agenden, seine in den Bauarchiven der Gemeinden vorhandenen originalen
Pläne, seine Zeichnungen und Texte bilden zusammen mit Fotos von Fachfotografen
die Basis für die vorliegende Monographie. Hanns A. Brütsch wollte nie eine
solche Monographie. Darum gibt es auch noch keine. Nun haben wir doch eine
geschrieben. Weil es sich lohnt, das enorm vielfältige Lebenswerk von Hanns A.
Brütsch Revue passieren zu lassen. Wir haben versucht, dies ernsthaft und
schnörkellos zu tun. So, wie er selbst gearbeitet hat. Und so, dass er, wie ab
und zu, in seine Agenda schreiben würde: «Gut».

Dass dieses Buch zustande kam, ist dem Zuger Architekten Ruedi Zai, dipl. Arch.
ETH SIA, zu verdanken. Er nahm sich vor, Hanns A. Brütsch ein Buch zu widmen.
Er versammelte die Dokumente des Privatarchivs Brütsch in seinem Atelier,
kontaktierte unzählige Bezugspersonen, organisierte Besuche und Besichtigungen,
legte das Bildarchiv an und wirkte bei den Recherchen und beim Entstehen der
Texte intensiv mit. Er ist als Nachbar von Hanns A. Brütsch aufgewachsen, die
Familien waren befreundet. Ruedi Zai: «Ich merke, wie das Beschäftigen mit
Hannstony mir vieles von meinem Berufsleben klar macht, und wie er und seine
Arbeit mich geprägt haben. Seine Sorgfalt, seine Aufmerksamkeit und seinen
Gestaltungswillen atmete ich seit der ersten Primarklasse ein, sie prägten mein
ganzes Leben. Es war ein grosses Geschenk, in einem seiner Werke aufzuwachsen.
Das Konzept des Hauses am Höhenweg, die vielen sorgfältigen Details, die
raffinierten, auf engstem Raum gefundenen gestalterischen Lösungen, die
Lichtführung, die Befensterung, die verschiedenen Raumhöhen, die Übergänge der
Räume, die Nutzung der vorhandenen Flächen fallen auf. Für mich war das einfach
selbstverständlich, weil es da war und ich darin aufwuchs.» Ruedi Zai und der
Autor haben zusammen dieses Buch konzipiert.


Biographie und Werk:

Hanns Anton Brütsch stammte aus der Basler Architekten- und Baumeisterfamilie
Brütsch-Cron. 1916 geboren, absolvierte er nach dem Gymnasium 1934–1937 eine
Lehre als Hochbauzeichner und besuchte Kurse an der Kunstgewerbeschule und an
der Universität Basel. 1937–1944 arbeitete er bei Architekt Hermann Baur in
Basel und studierte 1939–1941 an der ETH Zürich bei William Dunkel, Hans
Hofmann und Otto Rudolf Salvisberg. Auf ein Inserat des Zuger Architekten Alois
Stadler kam er 1945 nach Zug und blieb schliesslich bis zu seinem Tod 1997 in
Zug. 1953 wurde er in den BSA, Bund Schweizer Architekten, aufgenommen. Ab 1958
war er alleiniger Inhaber des Architekturbüros Hanns A. Brütsch. 1969 übergab
er das Büro seinem Mitarbeiter Edwin A. Bernet. Bis 1984 blieb er im Büro
engagiert.

Als Neuerer im schweizerischen katholischen Kirchenbau setzte Hanns A. Brütsch
mit seiner räumlichen Betonung der Gemeinschaft von Priester und Volk
avantgardistische Ideen um, die erst später im 2. Vatikanischen Konzil
offizielle Lehre wurden. Das diesbezügliche Schlüsselwerk ist die Kirche Bruder
Klaus in Oberwil, Zug, die er 1953–1956 baute. 14 weitere Kirchen folgten.

Seine radikalen Pläne zur Belebung der Zuger Altstadt, zur Gestaltung von deren
Neustadt und zur Verbindung beider Teile erregte grosses Aufsehen. Manches
wurde gebaut, so das elegante Appartementhaus Seepark 1953–1955, anderes blieb
Vision oder umstrittener Torso, wie das Haus Zentrum am Hirschenplatz 1959–
1960. Auch seine Projekte für Hochhäuser an der Baarerstrasse waren sehr
fortschrittlich, im Trend der damals schweizweit geführten Diskussion.

Hanns A. Brütsch war ein hervorragender Zeichner und Entwerfer. Intensiv
arbeitete er mit Künstlern zusammen, so mit dem Maler Ferdinand Gehr und den
Bildhauern Josef Rickenbacher und Fritz Wotruba. Er listet 36 Teilnahmen an
Architekturwettbewerben für öffentliche Bauten wie Kirchen, Spitäler und
Schulhäuser.auf, davon gewann er 23 erste Preise. Er war Preisrichter in über
hundert nationalen Wettbewerben, ab 1971 Mitbegründer und während langer Zeit
Jurypräsident des Schweizerischen Registers für Architekten, Ingenieure und
Techniker, REG. Er legte Wert auf die Bezeichnung «Architekt BSA SIA». 1957 war
er Mitbegründer der Zuger Kunstgesellschaft.

Das Architekturbüro Brütsch beschäftigte maximal 12 bis 15 Mitarbeiter.
Zwischen 1950 und 1980 war Hanns A. Brütsch in allen Bereichen
architektonischer Tätigkeit äusserst aktiv. Das Werkverzeichnis umfasst 75
Nummern: 20 Einfamilienhäuser, 8 Geschäftshäuser und Fabriken, 15 Kirchen, 5
Spitäler und Kurhäuser, 8 Schulen und Heime, 18 Neugestaltungen und
Renovationen sowie 1 Brücke.


Der Buchumschlag (Cover) ebenfalls als Bilddatei.

Die Originalfotos befinden sich im Privatarchiv Brütsch.
1. Porträt von Hanns Anton Brütsch (1916–1997) (Peter
Ammon)
2. Die Pfarrkirche Bruder Klaus in Oberwil, Zug, 1956. (Peter Ammon)
3. Die Pfarrkirche Heilig Geist in Suhr AG, 1961. (Foto 2020)
4. Das Lehrerinnenseminar Bernarda in Menzingen, 1958. (Peter Ammon)
5. Das geplante Hochhaus an der Baarerstrasse 11 in Zug. Perspektive von Hanns
A. Brütsch, 1951.
6. Das Wohn- und Geschäftshaus Tugium an der Baarerstrasse 25–27, 1956.
(Sammlung Oskar Rickenbacher, Zug)
7. Das Appartementhaus Seepark an der Gartenstrasse 4 in Zug, 1955. (Alois
Ottiger 1997)
8. Das Haus Zentrum am Hirschenplatz in Zug, 1960. (Peter Ammon)
9. Der Gartenplan des Weekendhauses Gygli in Böschenrot, Meierskappel 1949
(Zeichnung von Hanns A. Brütsch)
10. Der Wohnraum des Hauses Giger in Wolhusen, 1952. (Zeichnung von Hanns A.
Brütsch)
11. Die Gartenfront des Hauses Herrmann an der Hofstrasse in Zug 1953.
12. Das Cheminée im Haus Gwalter in Rapperswil, 1971. (Peter Ammon)



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